Die Kauf- und Pachtpreise sind in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen, insbesondere sind dafür die niedrigen Kapitalmarktzinsen, die Renditeerwartungen in der Land- und Forstwirtschaft sowie die Bioenergieerzeugung verantwortlich.
Weltweit steigt die Bevölkerung, und in vielen Ländern auch der Wohlstand, was auch in Schwellenländern zu steigendem Fleischkonsum führt. Im Gegenzug werden der Klimawandel sowie die erneuerbaren Energien die Flächen verknappen. Unter diesen Bedingungen gelten Grund und Boden weiterhin als knappes Gut und als langfristig stabile Kapitalanlage.
Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Stabilität des Euros haben Anleger ebenfalls veranlasst, Kapital umzuschichten und in Land und Forst zu investieren. Der klassische Kapitalanleger erwartet allerdings über die Pachteinnahmen eine Rendite von etwa ein bis zwei Prozent. Das lässt sich in Regionen mit ungünstigen Boden- und Niederschlagsverhältnissen nur schwerlich durchsetzen und drückt die Bodenpreise nach unten.
Zudem führen regionale Ursachen zu erheblichen Preisausschlägen nach oben: Zu benennen sind die intensiven Veredlungsregionen mit enormer Flächenknappheit (z.B. Weser-Ems, Münsterland), Windkraftstandorte mit hohen Kapitalrenditen (z.B. die norddeutschen Küstenlagen) sowie Standorte im Umfeld der Metropolregionen mit hoher privater und öffentlicher Baulandnachfrage. Letzteres führt zu erheblichem Reinvestitionsbedarf.
Generell ist mit weiterhin moderat steigenden Bodenpreisen zu rechnen, wenn auch nicht in der Dynamik der vergangenen Jahre. Ein steigendes Zinsniveau wird sich vermutlich preisbremsend auswirken.